Swadyaya ist ein Jahrtausend alte Art Psychologie. Dabei muss man berücksichtigen, dass man mit völlig anderen Ansätzen arbeiten muss, als man es in der Neuzeit gewohnt ist.

Bei Swadaya ist es der Betroffene, der Patient, der fast die ganze Arbeit an seiner Psyche entsprechend gewissen Richtlinien und Regeln machen muss. Die Person, welche mit Swadyaya vertraut ist erklärt nur wie man den nächsten Schritt des Prozesses durchführen kann.

Dabei unterrichtet der Yogatherapeut in der Regel eine grosse Gruppe von Menschen gleichzeitig, was in einem Land wie Indien mit vielen Menschen nicht verwunderlich ist. Gut dabei ist, dass sich die Betroffenen gegenseitig dabei helfen. Das ist oft auch viel effizienter, weil der «Swadyayatherapeut» im Vergleich zu einer Gruppe ein eingeschränktes Wissen und Erfahrung hat und nur einen, respektive seinen Standpunkt haben kann.

 

Das mag viele Menschen unserer modernen, auf Abhängigkeit basierenden Gesellschaft nicht gerade gefallen. Denn sie wollen in ihrem persönlichen Anliegen von jemandem begleitet und verstanden werden. Sie gehen in der Regel davon aus, dass der Therapeut auf sie und ihr Anliegen eingeht und sich alleine auf sie konzentriert.

Für diejenigen, denen der Wille fehlt, etwas zu ändern und aus ihrer Komfortzone heraus ihr innerer Schweinehund besiegen, ist Swadyaya gänzlich ungeeignet. Es kann von solchen Menschen sogar als sehr unangenehm empfunden werden. Deshalb für diese Individuen, bitte Finger weg davon.

 

Für solche, die sich und auch andere nicht bewusst oder auch unbewusst beschwindeln wollen ist Swadyaya jedoch nicht nur ein Segen, sondern eine Autobahn Richtung Wahrheit und Authentizität. Denn wenn man die Wahrheit annimmt, erfährt man so viel neues, positives und schönes, dass auch jeglicher Schmerz, die Wut und Enttäuschung oft zur Nebensache werden. Sollten diese negativen Gefühle dennoch überwiegen, ist man in der Regel noch bereit der eigenen Wahrheit in die Augen zu schauen.

Im Klartext ist Swadyaya deshalb nur für jene, die keine Angst haben sich selbständig und OHNE AUSREDE, jedoch mit Hilfe der Gruppe ihren Ängsten, Traumas und Schwierigkeiten die Stirn zu bieten.